Veröffentlichungen & Daten

Teufelskreis einer hämodynamischen Destabilisierung

Notfall kardiogener Schock – Erholung des Herzmuskels durch mechanische Kreislaufunterstützung

Der kardiogene Schock, meist auf Basis eines akuten Koronarsyndrom, zählt nach wie vor zu den großen medizinischen Herausforderungen. Es droht ein Multiorganversagen. Die Krankenhaus- Mortalität von Patienten mit kardiogenem Schock liegt bei rund 50%1. Systeme zur mechanischen Kreislaufunterstützung wie die Impella® Herzpumpen können die Hämodynamik verbessern und die Erholung des Herzmuskels begünstigen2. In rund 80 % der Fälle ist ein Versagen der linken Herzkammer nach einem Herzinfarkt die Ursache für einen kardiogenen Schock. Etwa 5% bis 10 % der Herzinfarkt-Patienten sind innerhalb der ersten Tage nach dem Akutereignis betroffen. Zu den selteneren Ursachen zählen Herzklappenschäden oder Herzmuskelentzündungen1.

Der kardiogene Schock führt in einen Teufelskreis, gekennzeichnet durch:

  • Verringerung der Auswurfleistung,
  • Abnahme der Koronarperfusion,
  • intrazellulären Sauerstoffmangel,
  • Zunahme der linksventrikulären Vorlast,
  • Mikrozirkulationsstörung,
  • Freisetzung von Mediatoren und Stresshormonen,
  • Aktivierung des Renin-Angiotensin-Systems.


Aufgrund des unzureichenden Herzminutenvolumens fällt der Herzindex, in der Regel auf Werte < 1,8-2,2 L/min/m2 (Norm: 3,5 +/- 0,5), und steigt der linksventrikuläre enddiastolische Druck. Klinisch stehen Hypotonie, Tachykardie, verminderte Diurese, Azidose und Dyspnoe im Vordergrund. Unbehandelt führt der kardiogene Schock zum Multiorganversagen und zum Tod des Patienten. Therapiestandard ist eine frühe Revaskularisierung sowie die Behandlung mit Inotropika und Katecholaminen. Die Medikamente sind jedoch nur dann wirksam, wenn noch ausreichend gesundes Myokard verblieben ist. Eine Alternative ist die Entlastung des Ventrikels über eine perkutane mechanische Herzunterstützuhng, wie z.B. der Einsatz der Impella Herzpumpen. Sie sorgen für eine hämodynamische Stabilisierung des Herzens durch2:

  • Verringerung des Sauerstoffbedarfs des Myokards
  • Erhöhung der Myokardperfusion durch Reduktion des enddiastolischen Drucks sowie
  • Vermeidung einer Lungenstauung

Impella-Register belegen Überlebensvorteile

Registerdaten weisen auf Überlebensvorteile von Patienten mit kardiogenem Schock hin, die mit den Pumpen versorgt worden sind. Laut einer retrospektiven Analyse bei 47 Schock-Patienten - 32 nach Kardiotomie, 11 nach Herzinfarkt, 3 nach akuter dekompensierter ischämischer Kardiomyopathie und 1 aufgrund einer Myokarditis – erholte sich bei 72 % der Patienten die ventrikuläre Funktion. Die 30-Tage-Sterblichkeit lag bei dieser Hochrisiko-Gruppe nur noch bei 25 % im Vergleich zur üblicherweise beobachteten Mortalitätsrate von 50 %3. Im cVAD (vormals USPella)-Register bei 154 Patienten mit infarktbedingtem kardiogenen Schock überlebten die Patienten besser, die bereits vor der PCI mit der mikroaxialen Pumpe versorgt worden waren4.

Außer bei Patienten mit kardiogenem Schock können Impella Herzpumpen auch zur hämodynamischen Stabilisierung bei einer Bypass- Operation am schlagenden Herzen oder bei Risiko-PCI eingesetzt werden sowie überbrückend zur Erholung der Organe bis zur Operation bzw. Implantation eines linksventrikulären Assist-Devices.

 

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Quellen:

  1. Werdan K, et al. Deutsch-österreichische S3-Leitlinie Infarktbedingter kardiogener Schock. Diagnose, Monitoring und Therapie. Kardiologe. 2011;5:166–224
  2. Gilani FS, et al. Percutaneous Mechanical Support in Cardiogenic Shock: A Review. Clin Med Insights Cardiol. 2015;9:23–28.
  3. Lemaire A, et al. The Impella device for acute mechanical circulatory support in patients in cardiogenic shock. Ann Thorac Surg. 2014;97:133–38.
  4. O‘Neill WW, et al. The current use of Impella 2.5 in acute myocardial infarction complicated by cardiogenic shock: results from the USpella Registry. J Interv Cardiol. 2014;27:1–11.

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