Kardiogener Schock nach AMI

Interview mit Prof. Giuseppe Tarantini: Timing und Behandlungsstrategien im kardiogenen Schock

 

Professor Giuseppe Tarantini bespricht seine Publikation „Timing and Treatment Strategies According to SCAI Classification in Cardiogenic Shock“. Dies ist einer von 8 Artikeln, die in der European Heart Journal Supplements „From Patient Selection to Escalation Strategies: Mechanical Circulatory Support in Cardiogenic Shock” veröffentlicht wurden.

Der kardiogene Schock ist ein extremer, zeitempfindlicher Zustand“, betont Prof. Tarantini. Je länger die Diagnose und Behandlung eines kardiogenen Schocks dauert, desto höher ist die Sterblichkeit.

Prof. Tarantini beschreibt, wie verschiedene MCS-Geräte, einschließlich der intraaortalen Ballonpumpe, der extrakorporalen Membranoxygenierung (extracorporeal membrane oxygenation, ECMO) und der Impella Herzpumpe, die Hämodynamik bei Patienten im kardiogenen Schock beeinflussen. Er hebt ein klinisches Beispiel hervor, in die Impella Herzpumpe den linksventrikulären enddiastolischen Druck (left ventricular end-diastolic pressure, LVEDP) um 50 % reduzierte, von einem LVEDP von 35 mmHg vor Impella-Unterstützung bis zu einem LVEDP von 17 mmHg nach Beginn der Unterstützung.

Er spricht über 3 übergeordnete Prinzipien der Behandlungsstrategie:

  1. Die mechanische Kreislaufunterstützung (mechanical circulatory support, MCS) ist indiziert, wenn eine Hypoperfusion festgestellt wird.
  2. Die Unterstützungstherapie sollte vor dem Beginn der perkutanen Koronarintervention eingeleitet werden.
  3. Wählen Sie das MCS entsprechend dem Schock-Phänotyp (hier unterteilt in isoliertes linksventrikuläres Versagen, isoliertes rechtsventrikuläres Versagen, biventrikuläres Versagen, Lungenversagen, Herzstillstand).

 

Prof. Tarantini stellt einen Fall vor, der die Rolle von MCS bei der Entlastung des linken Ventrikels verdeutlicht. Bei der Patientin handelte es sich um eine junge Frau mit peripartalem kardiogenen Schock. Sie wurde zur Operation und auch zur Stentimplantation abgelehnt. Er entschied sich, ihr Herz mit Impella zu entlasten, und berichtet: "Es führte zu einer bemerkenswerten Verringerung des linksventrikulären enddiastolischen Drucks.“ Die Entlastung verbesserte ihren koronaren Perfusionsdruck und stellte den koronaren Durchfluss ohne Stenting wieder her.

Er versichert, dass sich „die Wichtigkeit von frühem Handeln“ als roter Faden in der Behandlung des kardiogenen Schocks abzeichnet. Er betont die Bedeutung der Früherkennung, der frühzeitigen Aktivierung von Schockprotokollen, der frühzeitigen Intervention bei Schockpatienten und der frühzeitigen Erkennung von Modifikatoren zur Beseitigung der Schockursachen.

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