Veröffentlichungen & Daten, Kardiogener Schock nach AMI
Dr. Jacob Møller im Interview beim ACC 2024: DanGer Shock Studienergebnisse
Dr. Jacob Møller, der leitende Prüfarzt der randomisierten, kontrollierten Studie DanGer Shock, erörtert in diesem Interview mit Dr. Chuck Simonton, dem Chief Medical Officer von Abiomed, die Studienergebnisse, die er auf dem Kongress des American College of Cardiology (ACC) 2024 vorgestellt hat.
Dr. Møller erklärt, dass DanGer Shock für Patient:innen mit vorwiegend linksventrikulärem Versagen und kardiogenem Schock nach akutem Myokardinfarkt (AMI) entwickelt wurde. Zu den Einschlusskriterien gehörten ein ST-Hebungsinfarkt (STEMI), Hypotonie und Hypoperfusion, wie sie durch erhöhte Laktatwerte angezeigt werden, eine linksventrikuläre Auswurffraktion (LVEF) <45 %. Ausgeschlossen wurden Patienten, die nach einem außerklinischen Herzstillstand neurologisch eingeschränkt blieben oder ein rechtsventrikuläres Versagen oder mechanische Komplikationen aufwiesen.
Die Patient:innen wurden zum Zeitpunkt der Diagnose des kardiogenen Schocks randomisiert und erhielten entweder eine Impella CP® Herzpumpe oder eine PCI mit möglicher Eskalation auf ein anderes MCS-System als das Impella® System. Die Patient:innen wurden 180 Tage lang beobachtet. Primärer Endpunkt war die Gesamtmortalität.
"Wir hatten es mit einer sehr kranken Population zu tun", erklärt Dr. Møller und hebt hervor, dass das Durchschnittsalter der Patient:innen 67 Jahre betrug und diese Patient:innen im Median Laktatwerte von 4,5 mmol/L, eine LVEF von 25 % und einen systolischen Blutdruck von 82 mmHg aufwiesen.
Zweiundsiebzig Prozent der Patient:innen hatten eine LAD- oder LM-Culprit- und Mehrgefäßerkrankung, 55 % waren in der SCAI-Schockklasse C und 45 % in der SCAI-Klasse D oder E.
"Für den primären Endpunkt konnten wir eine absolute Verringerung der Gesamtmortalität um 13 % feststellen", berichtet Dr. Møller. Die Sterblichkeitsrate betrug fast 59 % in der Kontrollgruppe und 46 % in der Gruppe, die mit der Impella CP Pumpe behandelt wurde. Obwohl diese Raten immer noch hoch sind, bezeichnet Dr. Møller die 13%ige Senkung als "ziemlich bemerkenswert" und stellt fest, dass sich die Kurven immer weiter voneinander entfernten.
"Wir betrachten also die am schlimmsten erkrankten Patient:innen, würde ich sagen, und sie haben eindeutig profitiert", betont Dr. Møller. "Wir haben aber auch gesehen, dass der Einsatz eines solchen Systems bei einem/r Patient:in mit dem Risiko von Komplikationen verbunden ist." Diese Komplikationen waren zu erwarten, erklärt Dr. Møller, und keine Überraschung.
Dr. Simonton beschreibt DanGer Shock als "die erste Studie in der Geschichte unseres Fachgebiets, in der ein mechanisches Kreislaufsystem bei kardiogenem Schock im Zusammenhang mit STEMI eine Verringerung der Sterblichkeit gezeigt hat." Er fragt Dr. Møller, was das Impella System in Bezug auf die Art und Weise, wie es das Herz entlastet, getan hat, was zu diesen Ergebnissen geführt haben könnte. "Ich denke, es ist eine Tatsache, dass Impella den Wandstress und den Füllungsdruck senkt," antwortet Dr. Møller, " was ein Schlüssel für die Erholung des Herzens ist."
Dr. Møller erklärt auch, dass die Auswahl der Patient:innen der Schlüssel zu den Ergebnissen dieser Studie war. "Wir haben es geschafft, die Patient:innen auszuwählen, die wirklich hypoperfundiert sind, weil das Herz nicht genug Blut pumpen kann", erklärt er, "ich denke, das ist der Schlüssel. Und dann kommt die Impella zum Einsatz und erledigt diese Aufgabe".
Dr. Simonton und Dr. Møller erörtern auch das Nutzen-Risiko-Verhältnis bei diesen Patient:innen. Dr. Møller betont, wie wichtig es ist, die Mitarbeiter:innen auf der Intensivstation zu schulen, um Komplikationen zu vermeiden, nachdem die Patient:innen das Katheterlabor verlassen haben. "Ich denke, das ist der Schlüssel zur Verbesserung, und ich bin mir sicher, dass wir noch besser werden können."
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