ECMO, Kardiogener Schock nach AMI
Prof. Evgenij Potapov: SOPs für den kardiogenen Schock
Prof. Dr. med. Evgenij Potapov bespricht mit Dr. Armin Alexander Klesius auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie im Februar 2023 in Hamburg, Deutschland, Standardarbeitsanweisungen (SOPs) für den kardiogenen Schock. Prof. Potapov ist Leiter der mechanischen Kreislaufunterstützung am Deutschen Herzzentrum der Charité.
Prof. Potapov erklärt, dass die hohe Sterblichkeitsrate bei Patienten mit kardiogenem Schock der Grund für die Erstellung von SOPs zur Behandlung dieser Patienten in seiner Einrichtung war. „Wir haben die Möglichkeit gesehen, diese Situation zu verbessern.“ Beim Vergleich von Patienten in seiner Einrichtung, die nach der SOP behandelt wurde, mit Patienten aus der Vergangenheit oder mit Patienten, bei denen die SOP nicht befolgt wurden, stellt er fest: „Patienten, bei denen unser Standardverfahren angewandt wurde, haben eine deutlich bessere Überlebenschance.“
Zu den Schlüsselelementen der SOP gehört die rasche Einführung der mechanischen Kreislaufunterstützung (MCS) durch ein erfahrenes multidisziplinäres Team, zu dem in seiner Einrichtung Anästhesisten, Intensivmediziner und Herzchirurgen gehören. Die SOP konzentriert sich auf die Entlastung und das Management der linken Herzkammer mit einer Kombination aus ECLS (ECMO) und Impella Herzpumpen, auch bekannt als ECMELLA oder ECpella.
Prof. Potapov erklärt, dass seine Teams den Schweregrad des kardiogenen Schocks bestimmen, indem sie untersuchen, ob der Patient bei der Indexaufnahme eine kardiopulmonale Reanimation (CPR) benötigte und ob der Lactatspiegel des Patienten 8 mmol/l übersteigt. Bei Patienten, die diese beiden Voraussetzungen erfüllen, sollte das Team eine Kombination aus ECLS und Impella Herzpumpen einsetzen.
„Die rechtzeitige Umsetzung von Standardarbeitsanweisungen ist sehr wichtig“, erklärt Prof. Potapov und merkt an, dass die rechtzeitige Befolgung der SOP durch das Schockteam zu einer „Verbesserung der Überlebensrate beiträgt“. Er betont jedoch, dass es Zeit braucht, um eine solche Standardarbeitsanweisung vollständig einzuführen, insbesondere in größeren Einrichtungen. Aufklärung und die Verbreitung erfolgreicher Ergebnisse sind wichtig, damit jeder in der Einrichtung die Standardarbeitsanweisungen versteht, annimmt und befolgt.
Seine wichtigste Botschaft an andere Einrichtungen, die SOPs für den kardiogenen Schock einführen wollen: „Stellen Sie Ihre Regeln auf und befolgen Sie diese Regeln, dann verbessern sich die Überlebenschancen.“
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