Eskalation, ECMO, Kardiogener Schock nach AMI
Interview mit Dr. Benedikt Schrage: ECMELLA im kardiogenen Schock
Dr. Benedikt Schrage spricht über sein Paper „From Escalation to Weaning Strategies—How to Integrate the ECMELLA Concept.“ Dies ist einer von acht Artikeln, die im European Heart Journal Supplements „From Patient Selection to Escalation Strategies: Mechanical Circulatory Support in Cardiogenic Shock” veröffentlicht wurden.
In diesem Interview legt er Erklärungen zu den Gründen hinter dem ECMELLA-Ansatz, einer erweiterten Form der mechanischen Kreislaufunterstützung, die die Impella® Herzpumpe mit einer venoarteriellen extrakorporalen Membran-Oxygenierung (VA ECMO) kombiniert, dar. Dr. Schrage beschreibt, warum dies bei der Behandlung von Patienten im kardiogenen Schock relevant ist. Kliniker verwenden aufgrund der schnellen, unkomplizierten Platzierbarkeit bei Patienten im kardiogenen Schock primär eine periphere (femorale) Kanüle für die Anlage einer VA ECMO. Diese Konfiguration führt zu einem retrograden Blutfluss in die Aorta, was die Nachlast für den linken Ventrikel (LV) erhöht. Eine erhöhte LV-Nachlast verringert nachweislich die Wahrscheinlichkeit einer myokardialen Erholung und und kann zu schweren Komplikationen, wie Lungenödem und LV-Thrombus, führen.
Typische Patienten für die Unterstützung mittels ECMELLA sind Patienten im kardiogenen Schock nach einem großen akuten Myokardinfarkt oder Patienten mit vorbestehender Herzinsuffizienz.
Dr. Schrage hebt dazu Daten hervor, die verdeutlichen, dass eine frühzeitige Umsetzung des ECMELLA-Ansatzes effektiver als eine Notfallstrategie ist.
Klinische Szenarien einer Therapieeskalation und -deeskalation bei Patienten im kardiogenen Schock werden von Dr. Schrage zudem beschrieben. Er geht ebenso auf einen geschützten Weaningansatz ein, bei dem Patienten mit temporär verstärkter Unterstützung durch die Impella Herzpumpe von der VA ECMO entwöhnt werden können. Dr. Schrage erörtert außerdem Szenarien, in denen die Impella CP Herzpumpe im Rahmen des ECMELLA-Ansatzes verwendet wird und Rahmenbedingungen, in denen Patienten von mehr Unterstützung und der Möglichkeit einer aufsteigenden Mobilisierung mit Hilfe einer axillar eingesetzten Impella 5.5 Herzpumpe profitieren können.
Zum Abschluss erklärt Dr. Schrage, dass viele Patienten, die Kandidaten für eine ECMELLA-Unterstützung sind, schließlich auch Kandidaten für ein dauerhaftes Linksherzunterstützungsgerät (left ventricular assist device, LVAD) sind. Er zeigt auf, wie die Therapie mit HIlfe der Impella 5.5 Herzpumpe das Herz vor der Implantation eines dauerhaften LVAD „testen“ und gleichzeitig die Funktionalität der Endorgane verbessern kann.
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