Frühe linksventrikuläre Entlastung verbessert Überleben bei Patienten im kardiogenen Schock unter extrakorporaler Membranoxygenierung (ECMO)

In ihrer hochrangig publizierten Registerstudie „Timing of Active Left Ventricular Unloading in Patients on Venoarterial Extracorporeal Membrane Oxygenation Therapy “ (JACC Heart Fail. 2022 Dec 13; S2213-1779(22)00657-6) untersuchte die Arbeitsgruppe um Prof. Dirk Westermann, Freiburg und Dr. Benedikt Schrage, Hamburg den Einfluss der linksventrikulären Entlastung mit Hilfe der Impella CP Herzpumpe auf das Outcome bei Patienten im kardiogenen Schock. 

Hierbei stellten sie insbesondere fest, dass ein frühzeitiger Einsatz der ventrikulären Entlastung entscheidend für das Überleben sowie den Erfolg einer Entwöhnung von einer invasiven Beatmung ist. In der Gruppe mit früher aktiver linksventrikulärer Entlastung wurde die Impella Herzpumpe bis spätestens zwei Stunden nach der VA-ECMO-Implantation eingesetzt, die Gruppe mit verzögerter aktiver LV-Entlastung erhielt die Impella Herzpumpe im Zeitfenster von >2 bis 24 Stunden nach der VA-ECMO-Implantation. Der primäre Endpunkt der Studie war die 30-Tage-Gesamtmortalität, der sekundäre Endpunkt die erfolgreiche Entwöhnung von der mechanischen Beatmung. Die frühzeitige aktive Entlastung war mit einem um 36 % geringeren relativen Risiko einer 30-Tage-Sterblichkeit assoziiert. Jede Stunde ohne aktive Entlastung war mit einer erhöhten Sterblichkeit und einer geringeren Wahrscheinlichkeit zur erfolgreichen Entwöhnung von der Beatmung verbunden.

Im Interview diskutiert Dr. Schrage zunächst die Publikation von Dr. Jan Behlolavek und geht anhand dieser Studie sowie der eigenen Erfahrungen auf die Schwierigkeiten in der Patientenselektion ein. Anschließend beschreibt Dr. Schrage, welchen Einfluss die Ergebnisse ihrer Registerstudie auf die Behandlungsstrategie am eigenen Zentrum haben. Darüber hinaus stellt er mit der UNLOAD ECMO Studie (NCT05577195) die bereits begonnene randomisiert-kontrollierte Studie vor, die den Effekt der frühzeitigen ventrikulären Entlastung im kardiogenen Schock weiter untersucht.
 

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