Patientenmanagement, Protected PCI

Standardisierte präprozedurale klinische Untersuchung für geschützte perkutane Koronarinterventionen

von Fadi Al-Rashid, Nicolas M. Van Mieghem, Laurent Bonello, Jacopo Oreglia, Enrico Romagnoli

Bei Patienten mit komplexer Erkrankung, die sich einer Protected PCI unterziehen, ist eine präprozedurale Beurteilung wichtig. Die Identifizierung und Vorbereitung der femoralen Zugangsstelle ist ein entscheidender Aspekt dieser Abklärung. Dieser Artikel beschreibt die präprozedurale Vorbereitung mit besonderem Schwerpunkt auf bildgebenden Verfahren für das Screening und den geführten Gefäßzugang bei Patienten, die sich einer Protected PCI unterziehen. 

Die Autoren beschreiben die Rolle des multidisziplinären Teams – Kardiologen/ Herz-Intensivmediziner, Echokardiologen, interventionelle Kardiologen, Anästhesisten und Gefäßchirurgen – bei der Vorbereitung auf eine elektive/dringend erforderliche Hochrisiko-PCI und stellen einen Algorithmus für die klinische präprozedurale Vorbereitung zur Verfügung, um Patienten zu untersuchen, die eine Protected PCI benötigen. Sie beschreiben die Rolle der konventionellen Angiographie, der Computertomographie und des vaskulären Ultraschalls bei der präprozeduralen Untersuchung.

Alle Patienten, für die eine Protected PCI geplant ist, werden während der präprozeduralen Beurteilung einer Koronarangiographie unterzogen. Diese ist leicht verfügbar und nützlich für die Identifizierung wichtiger anatomischer Orientierungspunkte. Die digitale Subtraktions-Angiographie (DSA) ist der Goldstandard und kann die Bildqualität verbessern und den Einsatz von Kontrastmitteln minimieren. Die Angiographie ermöglicht jedoch nur eine begrenzte Beurteilung der Tortuosität der Gefäße und des Ausmaßes der atherosklerotischen Erkrankung.

„In bestimmten Fällen kann es wichtig sein, mehrere bildgebende Verfahren zu kombinieren, um einen optimalen femoralen Zugang zu erreichen. [...]"

Die Computertomographie (CT) kann dazu beitragen, die Grenzen der konventionellen Angiographie und der DSA zu überwinden, indem sie die Gefäßabmessungen, die Tortuosität, die Verkalkung und die Plaque genau beurteilt. Dies macht sie besonders nützlich für Patienten mit Aortenaneurysma oder peripheren Gefäßerkrankungen. Die CT ist jedoch nicht überall verfügbar, erfordert etwa 80-120 ml Kontrastmittel und kann die Verkalkung der Gefäße überbewerten.

Der vaskuläre Ultraschall kann eine Echtzeitansicht der Umgebung während des Gefäßzugangs liefern und sowohl Plaque als auch Verkalkung an der Zugangsstelle ohne zusätzliche Strahlung oder Kontrastmittel beurteilen. Dies macht den Ultraschall besonders nützlich für schwierige Gefäßzugänge und für Patienten mit hohem Komplikationsrisiko. Mithilfe des vaskulären Ultraschalls können die Operateure größere Verzweigungen der Arteria femoralis communis (CFA) leicht erkennen und den Verlauf der Nadel visualisieren. Die Autoren schreiben: „Die ultraschallgeführte Gefäßzugangstechnik ist ein wichtiger Vorteil bei kathetergestützten endovaskulären Eingriffen mit großen Durchmessern und gewährleistet einen erfolgreichen Verschluss (...) Ultraschall ist bei der multimodalen Zugangsbeurteilung unverzichtbar und ergänzt die Angiographie und CT.“ Der Einsatz von vaskulärem Ultraschall kann jedoch durch die fehlende Verfügbarkeit von Ultraschall im Herzkatheterlabor und die eingeschränkte Visualisierung bei fettleibigen Patienten eingeschränkt sein.

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