Eskalation, Kardiogener Schock nach AMI
Interview mit Dr. Alexander Bernhardt: Eskalations- und Deeskalationsstrategien
Dr. Alexander Bernhardt erörtert Insertion, Eskalation, Deeskalation und Weaning von Systemen für die mechanische Kreislaufunterstützung (mechanical circulatory support, MCS) bei Patienten im kardiogenen Schock. Dr. Bernhardt ist der erste Autor von „Differential Utilization of Impella Devices, ECMO and Combined Therapies as Escalation and De-escalation Strategies.” Dies ist einer von acht Artikeln aus den "European Heart Journal Supplements" zum Thema „From Patient Selection to Escalation Strategies: Mechanical Circulatory Support in Cardiogenic Shock”.
„In dieser Publikation versuchen wir, Hinweise zu geben, wann und wie wir Systeme einsetzen müssen, welche Art von Systemen wir einsetzen müssen und wann wir diese Systeme einsetzen, deeskalieren und weanen müssen,” erklärt Dr. Bernhardt. Die Auswahl der Systeme basieren auf dem Stoffwechselbedarf und den Parametern des Rechtsherzkatheters (right heart catheter, RHC). „Das Hauptprinzip, das wir versuchen anzugehen, ist „stark und früh zuschlagen,” um die Anfangskaskade des kardiogenen Schocks zu durchbrechen.“
Dr. Bernhardt erklärt Therapieeskalation wie folgt: „Der Patient erhält bereits Unterstützung durch ein System, benötigt aber ein höheres Maß an Support, beispielsweise durch zusätzliche Oxygenierung/Dekarboxylierung.“ Er führt ein Beispiel aus seiner klinischen Praxis an, in dem ein Patient mit der Impella CP® im kardiogenen Schock unterstützt wurde. In diesem Fall benötigte der Patient aufgrund des Schockzustands zusätzliche Oxygenierung. Nun bestünden, laut Dr. Bernhardt, zwei Optionen der Therapieeskalation: Der Patient kann durch Hinzufügen einer VA ECMO zur Impella CP eskaliert werden - einer Kombination, die auch als ECMELLA bezeichnet wird (Option 1). Benötigt der Patient eine langfristigere Unterstützung, ergibt eine zusätzliche Therapieeskalation von der Impella CP zur axillär platzierten Impella 5.5® mit SmartAssist® mehr Sinn (Option 2). Die Impella 5.5 mit SmartAssist würde einen höheren antegraden Fluss bieten und dem Patienten eine Mobilisierung bei gleichzeitiger Entlastung ermöglichen. Als weiteres mögliches Szenario erörtert Dr. Bernhardt die Therapieeskalation zur biventrikulären Unterstützung. Diese zeichnet sich entweder durch den ECMELLA-Ansatz oder die Leistungssteigerung sowohl mit links- als auch rechtsseitigen Impella® Systemen aus.
Abschließend beschreibt Dr. Bernhardt den Deeskalationsvorgang am Beispiel einer biventrikulären Unterstützung durch zwei Systeme auf ein einzelnes System. Beispielhaft skizziert er die Deeskalation auf ein System, dass eine gleichzeitige Mobilisierung erlaubt, weniger invasiv ist und somit möglicherweise weniger Komplikationen verursacht. Dr. Bernhardt schließt mit der Beschreibung des Weanings, welches, im Gegensatz zum vorher genannten Ansatz, die stufenweise Reduktion der Unterstützung eines Systems darstellt, beispielsweise durch die Reduktion des Flusses und schließlich die vollständige Entfernung des Unterstützungssystems anstatt eines Wechsels.
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